für die Menschen in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und die Nachbarn an Rhein, Ahr und Erft

Nachhaltiger Wirtschaften

Digitalisierung – eine besondere Herausforderung für Selbstständige und Kleinstbetriebe.

Unternehmen investieren, strukturieren ihre Prozesse um, alles im Sinne einer Digitalisierung. Selbstständige und Kleinstunternehmen bleiben oftmals auf der Strecke. Laut Bitkom fahren zu viele kleine und mittlere Unternehmen, bei der Digitalisierung maximal auf Sicht. Das ist zu wenig, nicht nur in Krisenzeiten.

Aktuell geht fast alles nur noch digital. Zur Einhaltung der sozialen Distanz und Umsetzung von Homeoffice gehören Videokonferenzen, E-Mails, Onlinehandel etc. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Wer nicht erreichbar ist, scheidet aus.

Für kleinere Unternehmen und Selbstständige sind eine funktionierende Infrastruktur sowie pragmatische Softwarelösungen umso wichtiger, steht hinter ihnen keine hauseigene IT, auf die man im Notfall zurückgreifen kann. Gerade sie setzen aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder aus Mangel an Kenntnis von Alternativen auf Lösungen amerikanischer Konzerne, vertrauen zum Beispiel erprobten Antivirus-Programmen etc., die es schon richten werden. So die Hoffnung. Dass dem nicht so ist, merken viele erst, wenn es zu spät ist und die Daten bereits gekapert wurden, der Bildschirm schwarz bleibt oder die Internetverbindung tot bleibt und die Hotline signalisiert mögliche Hilfe in 360 Minuten.

Wer klickt denn da noch?

Spammails und Malware werden immer intelligenter und stellen ein ernst zu nehmendes Risiko dar. Hier hat man schnell einmal geklickt und ein unbeabsichtigter Virus Download ist angestoßen. Um sich zuverlässig vor erfolgreichen Angriffen auf die IT zu schützen, hilft nur ein ganzheitlicher Schutz, auch bei Kleinst-Unternehmen und Selbstständigen. Ein solches Konzept muss auf die jeweilige Situation der Unternehmen abgestellt sein. Nicht jedes Unternehmen hat die gleichen Ansprüche, arbeitet mit denselben Softwaretools. Software muss passen, gerade dann, wenn man auf sie angewiesen ist und hauseigenes Know-how nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

Microsoft und Google werden es schon richten ?

Nein, dies können sie in der Regel nicht so ohne weiteres. Zum ihrem Leistungsportfolio gehören Standardlösungen und Hotlines in Indien oder Südamerika.. Hier sind regionale Anbieter gefragt, die zum einen Nähe herstellen, können, wenn dies erforderlich sein sollte und zum anderen Standardlösungen an die Bedürfnisse der Kleinstunternehmen anpassen können. Und natürlich gehört hier auch ein Remote-Konzept zu, sodass sich der Dienstleister bei Bedarf von außen per Fernwartung zuschalten kann..  

Den Austausch von lokalen IT-Dienstleistern mit der lokalen Wirtschaft fördern!

Gefragt sind Dienstleister, die nahbar sind, die die Sprache der Kunden sprechen, denen man vertrauen kann. Die Frage ist, wie findet man diese? Hier gibt es zum einen regionale Portale, wie auskunft.de und die Gelben Seiten. Zum anderen sind hier aber mittel- bis langfristig auch lokale / regionale Wirtschaftsförderungen, Verbände und Organisationen noch stärker als bisher gefordert, in der Region tätige Anbieter ins Gespräch zu bringen. Statt auf Workshops oder Diskussionsforen mit und rund um Google, Facebook und Co zu setzen, sind ergänzend Netzwerkabende / Portale / Internetgruppen für den Austausch auf Augenhöhe gefragt. Regionale Anbieter stellen sich vor – persönlich oder digital. Sie präsentieren ihr Leistungsportfolio, zeigen, was sie als Anbieter ausmacht, und zwar abgestellt auf die Bedürfnisse der Kleinstunternehmen. Das ist kein Eingriff in den Markt und keine Verletzung der Neutralitätspflicht, sondern ein wichtiger Dienst am Kunden. So wird die regionale Wirtschaft gefördert und dies von mehreren Seiten.

Wirtschaft fördern heißt – der Wirtschaft neue Wege aufzeigen und dies besonders gerne in der Region!

Nachhaltige Entwicklung heißt, Ziele von Ökonomie, Ökologie und Soziales intelligent verknüpfen. Genau darauf kommt es jetzt an!

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Wochen des Stillstands und der Heimarbeit auch ihr Gutes hatten. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist gewachsen und die Nutzung der vorhandenen digitalen Technik ist große Schritte voran gekommen.

Als wesentlich für unser gesellschaftliches Leben hat sich herausgestellt, wie wichtig eine effiziente Verwaltung und eine florierende Wirtschaft sind. Ein starker Staat und eine starke Wirtschaft sind kein Gegensatz, sondern bedingen einander. Der Staat auf allen Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen kann nur handeln, wenn Steuern und Abgaben fließen und umsichtig eingesetzt werden.

Die Wirtschaft kann nur erfolgreich sein, wenn der Staat vernünftige, transparente Rahmenbedingungen setzt und für Sicherheit, Recht und Ordnung und eine intakte Infrastruktur sorgt, bei Schulen, Kinderbetreuung, Gesundheitswesen, Verkehrswegen und anderem.

Drei Säulen der nachhaltigen Entwicklung

Die Wirtschaft genießt in unserem Land Akzeptanz, weil sie auch für das Geld zur sozialen Absicherung von Kranken, Alten und eingeschränkt Erwerbsfähigen sorgt – die soziale Marktwirtschaft. Seit der SPD/FDP Regierung von 1969 haben wir zusätzlich Konsens gefunden, dass die Schonung von Umwelt und Ressourcen eine langfristige Nebenbedingung erfolgreichen Wirtschaftens ist. So sollte auch nach der Krise die Zukunft unserer Region auf allen drei Säulen der Nachhaltigkeit ruhen: wirtschaftlicher Erfolg mit sozialer Absicherung und Schutz von Umwelt und Ressourcen.

Mehr Energie-Effizienz durch neue Wohnungen und weniger Pendler

Die Energie-Effizienz können wir auch in unserer Region steigern, wenn wir unsere Häuser energetisch sanieren und neue Wohnungen bauen. In Köln, Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis werden deutlich weniger Wohnungen gebaut, als dem Bedarf entspricht. Nach der IW-Studie 28/2019 für die Zeit von 2016 bis 2018 gab es allein in Köln nur etwa 3.000 Fertigstellungen im Vergleich zum Bedarf von 7.000. Das führt z.B. dazu, dass Kölner nach Bonn umziehen und dort die Wohnungsknappheit und die Zahl der Auspendler erhöhen. Die Knappheit an Wohnungen in Bonn führt u.a. dazu dass, jeden Arbeitstag 140.000 Menschen nach Bonn pendeln, mit all den Belastungen für Umwelt, Gesundheit und öffentliche Infrastruktur.

Nach einer Mitteilung der Handwerkskammer zu Köln vom 8. April 2020 sind über 80 Prozent der Betriebe von den Auswirkungen der Krise betroffen. Das Handwerk hat im Bezirk der Kammer (Raum Köln-Bonn) 19,1 Milliarden € Umsatz (2018) mit knapp 34.000 registrierten Selbständigen und noch mehr Beschäftigten. Zum Vergleich: der Fahrzeugbau im Bezirk der IHK Köln (kleinerer Bezirk!) hat 2018 fast 18,7 Milliarden Euro mit knapp 24.700 Beschäftigten umgesetzt.

Wir in unserer Region können uns selbst und dem Handwerk und Bauwirtschaft durch eigene Initiativen helfen, Arbeit für Menschen und Aufträge für Unternehmen zu generieren.

Wer kann jetzt Aufträge vergeben, wo doch viele selbst um ihren Arbeitsplatz bangen?

  • die öffentliche Hand, Städte, Gemeinden, Landkreise, Hochschulen, und andere Körperschaften,
  • private Haushalte, die über Kapitalreserven verfügen, nutzen diese zu vorgezogenen Anschaffungen
  • Ruheständler, deren Bezüge sicher sind, solange keine Katastrophe einbrichtPrivate Investoren, Versicherungen und andere Anleger, die Immobilien oder andere Güter kaufen, um daraus mehr Einnahmen zu erzielen als durch weiterhin niedrigen Zinsen bei der Bank.
  • Unternehmen deren Geschäft weniger durch Corona leidet oder sogar Umsatzzuwächse verzeichnen,
  • Menschen, die in diesen Sektoren arbeiten

Schnellere Investitionen und effizienter Mitteleinsatz

Arbeit und Aufträge können wir schaffen durch

  • Beschleunigung der Genehmigungsverfahren,
  • professionelle Kommunikation zur Herstellung von Akzeptanz für Bauleitplanung und einzelne Projekte

Für den Wohnungsbau müssen auch nicht sofort neue staatliche Förderprogramme aufgelegt werden. Private Investoren und eine Reihe von Programmen stehen schon bereit.

Gerade hat das Land NRW den Kommunen im Rahmen des mittelfristigen Wohnraumförderprogramms (2018-2022) den Städten und Kommunen etwas mehr als 1,1 Milliarden € für das Jahr 2020 zur Verfügung gestellt, davon 700 Millionen für den Bau von Mietwohnungen. Die Stadt Bonn zum Beispiel hat knapp 18,5 Millionen € zugesagt bekommen.

Wann werden diese Mittel investiert? Wann erfolgt die erste Vergabe in der Stadt Bonn?

Fachkräftemangel beheben

Wenn mehr gebaut und Gebäude renoviert werden, wenn in unserer Region wieder etwas mehr Medizin-Produkte und andere existentielle Erzeugnisse hergestellt werden, brauchen wir mehr Menschen, die einen Ausbildungssberuf übernehmen oder erlernen wollen.

Wie erreichen wir das?

Stärken ausbauen, neue Stärken erarbeiten

Mittelfristig können wir die Region nicht allein damit voran bringen, dass wir Handwerk und lokale Bauwirtschaft stärken. Zusätzlich müssen wir die vorhandenen Stärken der Region ausbauen, zum Beispiel die Expertise zur Digitalen Transformation für das Alltagsleben und weitere Geschäftsfelder nutzen.

Den „Spirit“ von Teamgeist und gegenseitigem Respekt erhalten

Für den neuen Spirit müssen wir eine Aufbruch-Stimmung erzeugen, mit Wertschätzung beibehalten für alle, die öffentliche Dienstleistungen erbringen, Produkte erzeugen, Handel, Spediteure, Handwerker, Journalisten, Künstler. „System relevant“ sind nicht nur Kräfte in den Krankenhäusern, sondern am Ende alle, die unser Leben, wie wir es genießen, unser „System“, am Laufen halten.

…und der Kernpunkt: Viel Geld ist bereitgestellt, es muss schnell und effizient eingesetzt werden und Politiker und Verwaltungsmitarbeiter m/w müssen wissen:

Städten und Gemeinden geht es gut, wenn

  • Die Bürger ein hohes Einkommen haben und
  • die Firmen an ihrem Standort Gewinne machen

Wie der Haushalt der Stadt Bonn für 2020 zeigt, hängen rund 50 Prozent der Erträge davon ab, dass die Bürger ein hohes Einkommen und die Firmen in der Stadt gute Gewinne haben. Denn davon hängen die Einnahmen an Gewerbesteuern, die Anteile der Stadt an der Einkommensteuer und an der Umsatzsteuer ab. 

Foto: Bettina Koch, Foto Herff

Das Problem ist seit Jahren bekannt, regelmäßig im Sommer kippt der Rheinauen See, je wärmer der Sommer, desto größer die Probleme.

Das Problem ist seit Jahren bekannt, regelmäßig im Sommer kippt der Rheinauen See, je wärmer der Sommer, desto größer die Probleme. Verschlammung, trübes Wasser und leicht faulige Gerüche gepaart mit Fisch- und Entensterben beschäftigen mit schöner Regelmäßigkeit die Bonner und das Amt für Stadtgrün. Trotz stetiger Diskussionen bleibt das Problem bestehen.

Mit diesem Wissen und auch dem Wissen um knappe Stadtkassen machte sich unser ehemaliger Geschäftsführer auf den Weg, eine gar nicht so neue Idee bei den Verantwortlichen – dem Amt für Stadtgrün – zu präsentieren. Er bot den Bonnern an, den Boden des Sees mit den hauseigenen Mikroorganismen zu beimpfen. Diese sorgen für ein besseres mikrobiologische Gleichgewicht in dessen Folge sich die Gewässerqualität insgesamt verbessert, dies auf völlig natürlichem Wege ohne Beschädigung von Wegen Fauna und Flora, was z. B. bei dem beliebten Allheilmittel der sehr teuren Ausbaggerung eines Gewässers die Folge ist.

Referenzen hatte er im Gepäck. Bezahlen solle die Stadt erst, wenn Erfolge sicht- und messbar sind, man mit dem Ergebnis zufrieden sei. Ein faires Angebot, das auf Zustimmung treffen muss, schließlich lieben die Bonner ihren Rheinauen See, dachten er und sein Team in Meckenheim.

Kein Interesse, aber warum nicht?

Doch bislang fand dieser Vorstoß bei den Verantwortlichen der Stadt kein Gehör. Die Gründe mögen vielschichtig sein. Hierzu gehören sicherlich auch vergaberechtliche Vorschriften und andere (berechtigte) Vorbehalte. Doch ich frage mich, warum kann man so etwas nicht einfach mal ausprobieren, mal neue Wege gehen? Warum muss die Stadt erneut zeitintensive Gutachten auf den Weg bringen, anstatt sich bei anderen Kommunen oder Organisationen zu erkunden, die bereits sehr gute Erfolge mit diesem Vorgehen erzielt haben.

Kommunen arbeiten anders als Wirtschaftsunternehmen, aber muss das immer so sein?

Warum ist dies in Bonn zu schwierig? Warum nicht einfach zum Hörer greifen und in Troisdorf oder Mannheim anrufen, um sich dort nach der Seriosität und der Ernsthaftigkeit des Anbieters und seiner Produkte zu erkundigen? Oder einfach, wie dies in der freien Wirtschaft geübte Praxis ist, ein solches Angebot einfach auszuprobieren?

Wie wirken Mikroorganismen?

Zur Wirkweise der Mikroorganismen: Das Wirkprinzip ist denkbar einfach. Die Mikroorganismen beheben jeweils die Ursache der Probleme, und sorgen für die Reduzierung zukünftiger Probleme.Lebende Mikroorganismen in hoher Konzentration sorgen für ein mikrobiologisches Gleichgewicht in Garten-, Schwimm- und Fischteichen. Sie verbessern spürbar die Wasserqualität, was zur Regeneration von Pflanzen und Lebewesen beiträgt und die Vitalität erhält. Das mikrobiologische Gleichgewicht wird verbessert, die krankheitserregenden Mikroorganismen unterdrückt und die Neubildung von Faulschlamm im Bodensediment verhindert. Die Rezepturen der EM-Produkte auf Basis von Mikroorganismen stammen aus Japan und werden weltweit hergestellt und vertrieben, so auch bei EMIKO in Meckenheim.

In Mannheim und Troisdorf sind die Mikroorganismen bereits erfolgreich.

Sehr gute Erfolge hat u. a. der Betreiber des Luisenparks in Mannheim mit den Effektiven Mikroorganismen gemacht. Dort wurde das 2018 Sediment der Gewässer beimpft und zusätzlich Bokashi Balls in die Teiche geworfen. Bereits im Hitzesommer 2018 zeigten sich erste Auswirkungen, in Mannheim hatte man keine Probleme mit den Gewässern.

Auch im benachbarten Troisdorf kamen die Effektiven Mikroorganismen bereits zum Einsatz. Dort wurde 2018 der See im Wald- und Vogelpark behandelt und die Kleinst-Lebewesen sorgten dafür, dass es bereits nach sechs bis acht Wochen wieder anders roch und der See war klarer.

Worin besteht das Risiko?

Im besten Fall hätte die Stadt diesen „Freddy-Konflikt“ (Junge, komm bald wieder) nachhaltig gelöst, einen gesundenden Rheinauensee im Blick, Naherholung für die Bonner pur und kein weiteres Fischsterben.

Im schlechtesten Fall hätte man null € bezahlt und über Alternativen nachdenken müssen.

Warum also nicht einfach neue Wege bei der Auftragsvergabe testen? Einfach einmal machen?

Mit meiner Agentur SC Lötters begleite ich gemeinsam mit der IHK Bonn / Rhein-Sieg den regionalen Mittelstandspreis „Ludwig“.

Seit acht Jahren begleite ich mit meiner Agentur SC Lötters gemeinsam mit der IHK Bonn / Rhein-Sieg den regionalen Mittelstandspreis „Ludwig“, benannt nach dem berühmten Sohn der Stadt. Ein spannendes Unterfangen.

Im Laufe der Zeit konnte ich sehr viele interessante Unternehmen der Region kennenlernen. Die Bandbreite ist riesig – vom Bestatter, über IT-Dienstleister, Apotheken, Schreiner, Bäcker bis Biotechnologie Unternehmen war bislang alles dabei. Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Region so viele interessante Unternehmen zu bieten hat. Aber warum eigentlich nicht?

So unterschiedlich die Unternehmen von ihrer Branche, ihrer Größen, ihren Tätigkeitsfeldern und ihren Unternehmer/Innenpersönlichkeiten sind, alle haben sie eines gemeinsam, sie sind weitgehend unbekannt in der Region. Ausnahmen gibt es bei den Unternehmen, die Kundenkontakte in der Region haben, also B2C Geschäft betreiben. Doch auch sie haben noch blinde Flecken vor Ort.

Was kann man tun?

Wie lässt sich dies ändern? Diese Frage habe ich mir gestellt. Da die Media-Etats der Mittelständler in der Regel recht gering sind, muss es anders gehen.

Was der Mittelstand braucht, sind ein Gesicht und eine Stimme. Zugegeben, ein nicht ganz leichtes Unterfangen, ist der Mittelstand doch keine homogene Masse, die sich als solche einfangen und verkörpern ließe. Hinzu kommt, dass im Hintergrund zahlreiche Verbände, Organisationen, Vereine und Institutionen Zuständigkeiten für sich reklamieren.

Die Idee!

Wie wäre es mit einem regionalen Mittelstandswettbewerb, der den teilnehmenden Unternehmen zahlreiche Chancen bietet und sie bei der Vermarktung unterstützt? Wie genau? Wir als Organisatoren sorgen im Umfeld des Wettbewerbs für jede Menge Publicity, sorgen dafür, dass man über die Unternehmen liest und von ihnen hört. Wir geben den Unternehmen Anregungen und Materialien an die Hand, zeigen, was sie machen können, regen sie an, die Teilnahme am „Ludwig“ aktiv zu nutzen. Die Unternehmer/innen selbst können von diesen Beispielen lernen, und die einzelnen Stationen im Wettbewerb für ihre eigene Kommunikation nutzen, sich untereinander vernetzen, miteinander Geschäfte machen und Ideen über Branchengrenzen auszutauschen.

Der Mittelstandswettbewerb „Ludwig“ ist die Plattform für den Mittelstand, um besser wahrgenommen zu werden.

Es funktioniert!

Inzwischen ist der „Ludwig“ im 8. Jahr angekommen und ich kann sagen, der Ludwig verleiht dem Mittelstand Gesicht und Stimme. In der aktuellen Runde hatten wir die Qual der Wahl aus mehr als 50 interessierten Unternehmen, die aktuellen Kandidaten auszuwählen. 36 Unternehmen bewerben sich momentan um den „Ludwig 2020“ und in 2 zusätzlich geschaffenen Sonderkategorien.

Wie haben wir das geschafft? Gemeinsam über Grenzen hinweg!

Der Grund für diesen Rekordzuwachs in der laufenden Runde ist, unser gemeinsames Engagement. Zusammen mit den Wirtschaftsförderungen in der Region, der IHK, dem BVMW (Bonn und Rhein-Sieg) sowie der KSK Köln ist es uns gelungen, den Wettbewerb deutlich bekannter zu machen. Wir haben mit vereinten Kräften potenzielle Kandidaten angesprochen und für unseren „Ludwig“ geworben. Ein wahrer Kraftakt, der sich kaum in Stunden, gefahrenen Kilometern und geschrieben Mails ausdrücken lässt.

Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt, denn inzwischen ist der Wettbewerb bei den Unternehmen in der Region angekommen. Der Mittelstand ist stolz darauf, ein „Ludwig“ sein zu dürfen, und nutzt die angebotene Unterstützung für die eigene Kommunikation. Wir sind Ludwig!

Gewinner sind Mitmacher – Mitmacher sind Gewinner!

Je mehr Unternehmen mitmachen, je mehr Teilnehmer den Gedanken des „Ludwig“ leben, je mehr Förderer die Unternehmen motivieren, die Idee unterstützen und sich zum „Ludwig“ bekennen, umso sichtbarer wird der Mittelstandspreis. Je sichtbarer wiederum der „Ludwig“ wird, desto besser für die mit ihm verbundenen Unternehmen, sie werden besser wahrgenommen.

Der „Ludwig“ ist ein Beispiel, wie man es durch gemeinsame und unermüdliche Arbeit schaffen kann, bekannter zu werden. Also weg mit dem Leuchtturmdenken, dem Einfordern und Einhalten von Zuständigkeiten und gemeinsam einfach mal machen.

Wir sind „Ludwig“ und werden gemeinsam sichtbarer!

Die Corona-Pandemie bestimmt unser Leben. Viele andere Themen werden dahinter zurückgestellt. Dazu gehört der Klimaschutz.

Die Corona-Pandemie bestimmt unser Leben. Viele andere Themen werden dahinter zurückgestellt. Dazu gehört der Klimaschutz. Mancher ist darüber nicht einmal verärgert. Denn auch der Klimawandel hat es in sich und verlangt uns viel mehr ab als wir bis vor kurzem noch wahr haben wollten. „Um den Klimaschutz kümmern wir uns wieder, wenn wir mit den Corona-Viren fertig sind“ redet sich mancher heraus. Geht nicht! Würde man den Worten der Umwelt- und Klimaexperten glauben, wie bei der anhaltenden Corona-Krise, dann hätten wir als Menschheit schon seit Jahren gegen den Klimawandel „den Schalter umlegen müssen“. Obwohl auch bei uns bereits deutlich spürbar (s. hier die jetzige Frühjahrstrockenheit), wird er von einigen Zeitgenossen immer noch geleugnet. Dabei kommen wir mit jedem Tag den Folgen näher, die sich gegenseitig verstärken und damit immer weniger beherrschbar werden (z. B. rasches Auftauen des Permafrostes durch die Erderwärmung, zunehmendes Abschmelzen des Eises an den Polkappen, Anstieg der Weltmeere, Abwanderung der küstennahen Bevölkerungen, Dürren, Schwierigkeiten bei der Nahrungsmittelerzeugung usw.). Wohlgemerkt: Das ist alles bereits im Gange! Und was können wir, d.h. jeder von uns tun? Die Antwort ist: Energie aus nachwachsenden Quellen nutzen, z. B. Sonne, Wasser, Wind, Biomasse; Energie aus fossilen Rohstoffen meiden.

Damit die Umkehr zügig gelingt, überall, wo im privaten Haushalt und Betrieb möglich, mit weniger Energie auskommen. Hier sind alle aufgerufen, Bürger und Kommunen, zu prüfen, was möglich ist, ob Neubau oder Sanierung eines Hauses, ob Autokauf oder Energiebedarf durch soziale Medien. Siehe www.Klima-RV.de. Und überall dort, wo wegen Corona große Geldsummen in staatliche und private Einrichtungen investiert werden, muss gleich mitbedacht werden, was und wie man zugleich zum Klimaschutz beitragen kann. Also die Devise muss sein, nicht eines nach dem anderen sondern „mit einer Klappe zwei Fliegen schlagen“.

Wir Verbraucher geben von unserem verfügbaren Einkommen nur 10,3 % für Lebensmittel aus,ein sehr kleiner Anteil gegenüber fast 50 % in 1950.

Wir Verbraucher geben von unserem verfügbaren Einkommen nur 10,3 % für Lebensmittel aus. Das ist ein sehr kleiner Anteil gegenüber fast 50 % im Jahre 1950. Damit hat sich auch unser Verhältnis zu Lebensmitteln stark verändert. Wir können alles zu jeder Zeit erwerben. Mangel im Sinne von Verfügbarkeit gibt es bei uns im Lande im Vergleich zu ärmeren Ländern nicht. Weiterhin  haben wir selbstverständlich den Anspruch an Lebensmittel auf Nachhaltigkeit, Sicherheit, Preiswürdigkeit und einem schlanken CO2-Fußabdruck. Über 80 % der Nahrungsmittel genießen  wir in verarbeiteter Form. Das gibt insgesamt fast 600.000 Menschen einen Arbeitsplatz und macht die Nahrungsmittelbranche zu einer wichtigen Säule unserer Wirtschaft.

In der Corona-Krise wird plötzlich deutlich, welche besondere Bedeutung der landwirtschaftlichen Urproduktion zukommt. 275.000 landwirtschaftliche Betriebe sorgen insgesamt für eine sichere Versorgung vor allem bei Getreide, Kartoffeln, Schweinefleisch und Frischmilchprodukte. Hier gibt es in Deutschland eine mehr als 100-prozentige Selbstversorgung. Bei Gemüse, Obst und Eiern sind wir aus vielfachen Gründen auf nennenswerte Importe angewiesen. Jetzt in der Corona-Krise wird der Einsatz der Landwirtschaft erfreulicherweise wieder wertgeschätzt. Dies war vorher in der Bevölkerung vielfach nicht der Fall. Den Landwirten wurde vor allem von interessierten Kreisen ein Image der Vergifter und Tierquäler angehängt. Dies ist auf eine große persönliche Distanz und damit auch Unwissenheit der Verbraucher über die heutige in jeder Hinsicht anspruchsvolle Arbeit der Landwirte zurückzuführen. Noch nie in der Geschichte unseres Landes gab es  nachweislich so sichere Nahrungsmittel und Tiere, deren Gesundheitsstatus außerordentlich hoch ist, wie heute. Der Einsatz der Frauen und Männer in der Landwirtschaft trägt dazu bei, dass wir uns mit gesundheitlich hervorragenden Lebensmitteln überwiegend aus heimischen Gefilden versorgen können. Dies verdient Respekt und Anerkennung und nicht eine Verteufelung eines ganzen Berufsstandes.   

Es macht nachdenklich, dass wir so viele Saisonarbeitskräfte aus anderen Ländern vor allem bei der Gemüseproduktion einsetzen müssen, weil die Wertschätzung der hiesigen Bevölkerung für diese Arbeit nicht sehr hoch ist. Die Bedeutung dieser Arbeitsteilung ist uns dank Corona deutlich vor Augen geführt worden. Wir lernen auch wieder, dass agrarische Erzeugnisse Naturprodukte sind, die bei der Reife auch geerntet werden müssen. Da spielen die Rahmenbedingungen wie Wetter und die Wahl der Arbeitstage und die Arbeitsdauer eine nachgeordnete Rolle. Dies alles ist erforderlich, um die lückenlose Versorgungskette in Richtung Verbraucher zu garantieren. Geschlossene Grenzen zeigen uns auch die Gefahr möglicher Versorgungsengpässe deutlich auf.

Fachlich gut ausgebildete Landwirte wissen mit unseren knappen Ressourcen wie Wasser, Nährstoffen, Boden und Energie sehr wohl sparsam umzugehen. Dies ist dank der konsequenten Anwendung des biologisch-technischen Fortschritts in den letzten Jahrzehnten gut gelungen. Gleichzeitig wurden hervorragende Produkte zudem zu günstigen Preisen erzeugt. Die Landwirtschaft hat einen großen Beitrag zur Preisstabilität bei Nahrungsmitteln geleistet. So sind die realen Preise in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Nach der Krise sollten wir uns dies noch einmal vor Augen führen, um nicht falschen Bildern nach einer nachweislich stark ressourcenverbrauchenden Landwirtschaft zu folgen, schon gar nicht weltweit, die die Welternährung und damit auch das Zusammenleben stark gefährdet und weitere Flüchtlingsströme auslösen wird.

In unserem Interview erläutert Timo Müller, wie er mit der Situation nach der Schließung des Tanzhaus Bonn umgeht.

In unserem Interview erläutert Timo Müller, wie er mit der Situation nach der Schließung des Tanzhaus Bonn umgeht.

1. Welche Einschränkungen erleben Sie durch die Corona-Krise?

Unsere Branche gehört zu denen, die wahrscheinlich mit am stärksten betroffen sind, da wir unseren Betrieb von einem Tag auf den anderen einstellen mussten. Wir betreiben ja die Tanzschul- und Eventlocation „Tanzhaus Bonn“, das Restaurant „Traubenwirt“ und die Eventlocation mit Gästezimmern „Villa Waldesruh“. Alle drei Betriebe mussten schließen.


2. Finden Sie noch Möglichkeiten, die Tanzpaare weiter zu unterrichten?

Innerhalb von wenigen Stunden konnten wir zumindest viele Kursinhalte auf Video aufnehmen und online stellen. Diese sogenannten „Choreothek“ ist per Log-In nur für unsere Mitglieder zugänglich und sie können dort verschiedenes nachtanzen. Da wir sehr hohe Ansprüche an unseren Unterricht stellen, würden wir hier nicht unbedingt davon sprechen, dass wir die Tanzpaare dadurch unterrichten, dazu fehlt einfach die persönliche Betreuung und der Kontakt. Aber es ist zumindest ein Tropfen auf dem heißen Stein und unsere Gäste kommen nicht ganz „aus dem Takt“. Darüber hinaus konnten wir mehrfach live ins Wohnzimmer unterrichten – Zumba®Fitness und Kindertanz – und somit ein wenig Abwechslung in den eingeschränkten Alltag bringen.


3. Erleben Sie in letzter Zeit auch Positives? (Also im Sinne, haben die Tanzpaare kreative Ideen, wie sie auch weiter tanzen z. B.)

Ja, sogar viel mehr, als wir es uns vorstellen konnten. In dem Moment, als der Beschluss uns erreichte, wir müssten ab morgen den Betrieb einstellen, waren wir voller Sorge über die Reaktion unserer Mitglieder – obwohl uns ja gar keine Schuld an der Situation trifft. Es kam jedoch von Anfang an fast nur positives Feedback, man kann von ungefähr 98 % sprechen. Sehr viele Menschen hatten liebe und mutmachende Worte für uns und haben die Solidarität bekundet. Ständig erreichen uns Bilder und Videos von tanzenden Menschen im Wohnzimmer, da die Choreothek sehr gut ankommt. Es sind im Übrigen nicht nur Tanzpaare, sondern auch viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch im Solotanz-Bereich.


4. Was nervt Sie zurzeit am meisten an der Corona-Krise?

Die Unsicherheit, ab wann alles wieder beim Alten ist und die Existenzängste, die wir durch die Schließung aller Location erfahren müssen, ist extrem belastend. Gleichzeitig ist uns aber der Ernst der Lage vollkommen bewusst und jeder Mensch, der ernsthafte Folgen einer Erkrankung davonträgt oder gar sein Leben lassen muss, ist einer zuviel. Die Maßnahmen müssen sein, daher sind wir gar nicht genervt – aber besorgt!


5. Haben Sie einen Tipp, wie man seine Freizeit jetzt am besten verbringen kann?

Zum Glück beschert uns der Wetterfrosch größtenteils mit Sonnenschein. Also – gehen Sie Sonne tanken, holen Sie sich etwas zu Essen und Trinken „auf die Hand“ und unterstützen damit die Gastronomie und machen Sie zwischendurch Ihr Wohnzimmer zur Tanzfläche!


6. Was werden Sie als erstes machen, wenn die Corona-Krise vorbei ist?

Im Tanzhaus werden wir die gemeinsam überstandene Krise feiern – wie genau, wird eine Überraschung sein. Privat wahrscheinlich mal so richtig schön essen gehen und mit Freunden verabreden. Das klingt zugegebenermaßen irgendwie unspektakulär, was uns zeigt, dass viele unserer Freiheiten nicht selbstverständlich sind.

Restaurants haben auf Lieferdienst und Abholung umgestellt, Einzelhändler das Internet stärker entdeckt. Home Office ist angesagt, Prozesse werden digitalisiert.
Wirtschaftlich hat die #Coronakrise längst fast alle Branchen erfasst. Messebetrieb und Tourismus sind komplett zum Stillstand gekommen. Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie sind ebenso stark betroffen wie Dienstleistungen aller Art. In der Industrie brechen Aufträge und Lieferketten weg. Im Vergleich zur Finanzkrise trifft es jetzt mit voller Wucht die Realwirtschaft. Unsere Innenstädte sind zur Zeit öde und trist und es ist zu befürchten, dass die großen Online-Kraken weiter an Marktmacht gewinnen werden. Wir alle können das ändern, in #Bonn sind diverse Initiativen zur Stärkung des lokalen Handels, der Gastronomie und der Nachbarschaft entstanden, die dank des Internets auf große Resonanz treffen. Weiter so! Support Your Local Business – Bonn Bleib Stark – Kauf vor Ort.
Politik und Verwaltung, Bund, Land und Kommunen schnüren Hilfen, Pakete, Programme, um mit direkten Zuschüssen, Liquiditätshilfen oder Steuererleichterungen und -stundungen das Schlimmste zu verhindern. Die Ausweitung des #Kurzarbeitergelds soll Beschäftigung langfristig sichern. #Soforthilfen sollen kleine Unternehmen stützen und retten. Ich finde, hier wird in einer außergewöhnlichen Situation, für die keine Blaupause existiert, tolle Arbeit geleistet. Ich nehme aber zugleich wahr, dass nach nur einer Woche Kontaktverbot das Mosern wieder zunimmt. Kleinteilig hier noch eine Forderung und da noch eine Kritik, statt das große Ganze erst einmal wirken zu lassen. Von rechten Verschwörungstheoretikern ganz zu schweigen…
Die Wirtschaft wird nach #Corona auf jeden Fall eine andere sein, auch wenn wir alle hoffen, dass auf einen starken Abschwung ein ebenso starker Aufschwung folgen möge. Positiv sind die Hilfsbereitschaft und das Engagement vieler Unternehmen in der Krise heraus zu stellen – oft auch direkt und solidarisch vor Ort. Kreativ haben etwa viele Restaurants auf Lieferdienst und Abholung umgestellt; viele Einzelhändler das Internet stärker entdeckt. Home Office ist in zahlreichen Unternehmen angesagt, Prozesse wurden und werden gezwungenermaßen digitalisiert. Präsenzpflicht ist nicht mehr so wichtig – gut so. Das alles wird bleiben und sich sicher noch verstärken. Dass einzelne Großunternehmen wie adidas kreativ die Gesetze zu ihren Gunsten gegen alle Gemeinschaft und Solidarität interpretieren, war leider auch zu erwarten.
Doch wir müssen auch einige Auswirkungen der #Globalisierung hinterfragen: Muss unser Gesundheitssystem (oder ist es eher ein Krankheitssystem) weiter auf Effizienz getrimmt werden? Werden Kranken- und Altenpfler/innen oder die Kassierer/innen im Lebensmittel-Einzelhandel gerecht bezahlt? Müssen Medikamente in China billiger produziert werden? Müssen Nordsee-Krabben in Marokko gepult werden? Müssen wir Produktionen ins Ausland verlagern und wundern uns jetzt, dass der Nachschub nicht bei uns ankommt? Tun es auch heimische Lebensmittel, Obst und Gemüse? Muss der Verbraucher auch weiter auf “Geiz ist geil” setzen oder sind im Gegensatz dazu dann höhere Lebensmittel- oder Restaurantpreise bei heimischer Produktion notwendig? Wie teuer darf das faire T-Shirt sein? Hier könnte #Europa mit seinem gemeinsamen Wertesystem Kontrapunkte zu den USA und China setzen, die soziale Marktwirtschaft mit der Ökologie versöhnen.
Wir alle sollten in dieser Situation inne halten und gemeinsam darüber nachdenken, wie #Wirtschaft den Menschen und unserem Planeten dienen kann. Sonst werden wir aus der #Coronakrise nichts lernen und beim nächsten Virus noch schlimmer dran sein.

Man könnte meinen, dass ein Fluch auf Bonn liegt: das Drama um das WCCB, die Renovierung der Beethovenhalle, die leidigen Schwimmbäder,

Man könnte meinen, dass ein Fluch auf Bonn liegt: das Drama um das WCCB, die Renovierung der Beethovenhalle, die leidigen Schwimmbäder, die Grundstücksveräußerung am Bonner Bogen mit millionenschweren Rückforderungen des Investors, der Neubau am Bahnhof und zuletzt „Urban Soul“. Und es steht zu befürchten, dass die Kette dieser Fälle sich in Zukunft fortsetzt: die Renovierung von Oper und Stadthalle Bad Godesberg stehen an, von Schulen, Kitas, Amtsgebäuden, Straßen und Plätzen ganz zu schweigen.

Bonn ist beileibe nicht der einzige öffentliche Bauträger, dem dies widerfährt: viele öffentliche Auftraggeber schlagen sich mit exorbitanten Mehrkosten und scheinbar unvermeidlichen Verzögerungen bei der Fertigstellung der Bauten herum, der Berliner Flughafen, die Elbphilharmonie in Hamburg, „Stuttgart 21“ und die Kölner Oper haben traurige Berühmtheit erlangt. Aber hat dies mit einem Fluch zu tun? Ist dies ein unverschuldetes Schicksal?

Natürlich ist das nicht so, man kann eine solche vermeintliche Pechsträhne beenden. Dazu muss man sich aber erst einmal eingestehen, dass man ein Problem hat, und darüber klar werden, worin dieses Problem liegt. Hilfreich ist dabei nicht so sehr ein Blick auf die anderen „Pechvögel“ Stuttgart, Hamburg, Berlin und Köln, sondern eher die Suche nach Beispielen, bei denen die Kosten- und Zeitpläne erfolgreich eingehalten wurden.

Und da muss man gar nicht so weit in die Ferne schweifen: beispielsweise wird die Universität Siegen als ein positives Beispiel genannt, wie man ein größeres Bauprojekt im Zeit- und Kostenrahmen realisieren kann. Und auch von Bauprojekten an unserer eigenen Universitätsklinik Bonn (UKB), speziell von NPP und „Elki“, hört man, dass sie ohne Kostenüberschreitung und mit nur minimalem Zeitverzug fertig geworden sind. Das Elki wird jetzt Ende April/Anfang Mai planmäßig bezogen.

Hilfreich ist es dann im nächsten Schritt, sich dort im Detail danach zu erkundigen, warum dies gelingt, welche Faktoren eine Rolle spielen. Zu nennen sind dabei verschiedenste Aspekte wie eine Planungskultur, die bereits im frühesten Stadium ein hohes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Bauphase legt. Es geht weiter über die Ausschreibung, die nicht in Einzelgewerken, sondern in größeren „Paketvergaben“ oder an Generalunternehmen erfolgen sollte, über die Vergabe nicht an den billigsten, sondern den wirtschaftlichsten Bieter, und den Abschluss von partnerschaftlich geprägten Verträgen, um das leidige Spiel um Baubehinderungen und Nachforderungen von vorne herein auszuschalten. Und es endet noch lange nicht bei einer robusten und akribischen Bauaufsicht.

Einen vielversprechenden Ansatz hat zum Beispiel die Stadt Düsseldorf gewählt, die ihren Schulbau schneller und effizienter machen wollte. Dort hat man die Baumaßnahmen an den Schulen in einer eigenen städtische Gesellschaft zusammengefasst, um dort schnell und im Budget zu Ergebnissen zu kommen. Und das offenbar so erfolgreich, dass die Stadt Duisburg dem Beispiel folgen will. Wäre das nicht was für Bonn?